Die Emil-Mrowetz-Stiftung wurde 2003 gegründet, als der Künstler nach seinem Umzug vom Saarland nach Uchte (dem Geburtsort seiner Frau) ca. 130 Werke der Stiftung übertrug. Der Bürger- und Kulturverein Uchte betreut den Fundus. Ein Teil der Bilder/Skulpturen/Reliefs wird jeweils für einige Jahre als Dauerausstellung im Bürgerhaus gezeigt.
Mit Genehmigung der Stiftungsaufsicht Niedersachsen wurde die Stiftung im Juli 2020 aufgelöst. Die Aufgaben aus der Stiftung (Darstellung des künstlerischen Werkes von Emil Mrowetz) wurden vom Bürger-und Kulturverein Uchte e.V. übernommen.
Expressionistisch, realistisch, abstrakt bis surrealistisch sind die Werke von Emil Mrowetz. Er zeichnete mit Feder und Kreide, malte mit Öl-, Tempera- oder Aquarellfarben, experimentierte mit
druckgrafischer Technik auf Holz, Linol, Gips, Styropor und auch Glas, verewigte literarische Helden wie Simplicissimus oder Don Quijote in Bildmappen, gestaltete Reliefs aus Marmor oder Metall.
Vor allem aber schuf er Skulpturen – aus Bronze, Holz, Ton – schlicht und kraftvoll, auf den Kern ihrer Aussage konzentriert.
Eine starke religiöse Grundhaltung, die bitteren Erfahrungen aus Armut, Krieg und Gefangenschaft sowie die tiefe Liebe und Dankbarkeit zu seiner früh verstorbenen Frau, die ihn mit all ihrer
Kraft unterstützt hatte, prägten Leben und Werk des Künstlers. Er verarbeitete in seinen Werken Sakrales und mythische Gestalten, literarische Vorlagen, Menschen in Not und innerer Zerrissenheit,
Augen„blicke“ in der Natur, weibliche Anmut, aber auch Zauber- und Märchenhaftes und seinen hintergründigen Humor.
In vielen Kommunen zieren Plastiken oder Gemälde von Emil Mrowetz öffentliche Plätze. In Uchte sind Bronzeskulpturen aufgestellt vor dem Rathaus, vor dem Bürgerhaus, auf dem Sourdevaler Platz,
sowie im Eingangsbereich und im hinteren Teil des Parks vom Cura-Zentrum.
Vita | |
21.12.1913 | geboren in Gleiwitz / Oberschlesien als 19. von 21 Kindern |
ab 1931 | Dekorationsmaler in Bremen und Hospitant an der Kunsthochschule |
1940 - 1943 | Dienst bei der Luftwaffe und Studium an Kunstakademien |
1946 | Nach Entlassung aus Gefangenschaft Wohnung in Uchte/Lohhof |
1951 - 1975 | Frei schaffender Maler, Bildhauer und Grafiker in Bremen, |
bis 1973 | Vorstandsmitglied des Bremer Künstlerbundes |
1975 | Nach dem Tod seiner Frau Umzug ins Saarland. In Tholey-Überroth Nutzung einer ehemaligen Schule als Wohnung, Atelier und Ausstellungsfläche |
2002 | Rückkehr nach Uchte und Übertragung von rund 130 Werken (Skulpturen, Reliefs, Bilder) an die Emil-Mrowetz-Stiftung |
07.03.2007 | gestorben in Uchte |
Wirken | |
1949 – 1998 |
Teilnahme an nationalen und europäischen Ausstellungen Teilnahme an Wettbewerben mit Auszeichnungen Herausgabe von Büchern und Publikationen |
Bildmappenmmm | |
1971 | Bremer Originale“ – erzählt von Lüder Döscher |
1973 | "Don Quijote“ – Begleittext in Deutsch und Englisch * |
1975 | "Der Kreis St. Wendel“ – mit poetischen Textbeiträgen |
1975 | "Simplicissimus“ – mit Original-Textauszügen * |
1988 | „Die Apelkalypse“ - Humoristische Darstellung der Paradiesgeschichte * |
Bücher | |
1983 | „Leben und Werk“, Lebenslauf mit S/W-Abbildungen* |
1995 |
„Unterwegs - aufgelesen!“, Aus Mrowetz’ Lyrikwerkstatt * |
1997 | „Eine Mutter von einundzwanzig Kindern“, Autobiographische Erzählung * |
1998 | „Emil Mrowetz - Leben und Werk“, Bildband mit ca. 100 Abbildungen * |
* zu erwerben im Bürgerhaus |